Geschichte
Ein mutiger Besuch der Herren Wolfgang Reisinger und Gerhard Rehor bei Stadtrat Maillath-Pokorny war die Geburtsstunde des Vereins „Wiener Orgelkonzerte“. Eine Tradition, die bis Kardinal König, Helmut Zilk und Hans Haselböck zurückreicht, bedeutete eine hohe Verpflichtung. Mit Raiffeisen, der Erzdiözese Wien und der Stadt im Rücken konnte die Vision verwirklicht werden.
Zwei Ehrenmitglieder des Vereins hatten hohen Symbolgehalt und hielten dem Anliegen immer Treue: Hans Haselböck und Peter Planyavsky.
Neben dem Obmann Gerhard Rehor und dem künstlerischen Leiter Wolfgang Reisinger wirkten bald als Kassiere Stefan Hradetzky und Anton Holzapfel mit. Petra Reichel verstärkte später den Vereinsvorstand als Schriftführerin. Mit im Team Albert Huber, Erich Ehn, Gottfried Holzer und Assistenten aus dem Kreis der Studierenden.
Von Beginn an war das jährliche Eröffnungskonzert Anfang Oktober mit mehr als 300 Besuchern ein unübersehbarer Fixpunkt. Wolfgang Reisinger konnte durch seine Kontakte anerkannte Künstler aus Österreich, Frankreich, Deutschland, Schweden und anderen europäischen Ländern gewinnen.
Die Programme zeigen einen Rhythmus: abwechselnd konzertieren Studierende und junge Absolventen der Musikuniversität mit internationalen Stars der Orgelszene.
Viele der interessanten Instrumente der Orgelstadt Wien wurden mit den Wiener Orgelkonzerten „vor den Vorhang geholt“, darunter die Highlights in der Votivkirche, Michaelerkirche, Franziskanerkirche, Schottenkirche oder Augustinerkirche, aber auch die Bühnenorgel in der Wiener Staatsoper, die Orgel im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins und selbstverständlich auch die Orgeln im Wiener Stephansdom.
Orgelwanderungen mit der Präsentation von 2–3 Orgeln und geselliger Wanderung inkl. Einkehr dazwischen gehörten ebenso zu den Erfindungen der Wiener Orgelkonzerte wie das alljährlich umjubelte Faschingskonzert in der Universitätskirche St. Ursula.
Meister des Orgelspiels zeigen ihre humorvolle Seite – und das alles zum „Spaß“ und für Gottes Lohn (oder zumindest ein Freibier). Wolfgang Capek, Anton Holzapfel, Gerhard Rehor, Wolfgang Reisinger, Johannes Wenk, und allen voran Peter Planyavsky legten sich so richtig ins Zeug.
Kinderkonzerte für den Nachwuchs, Konzerte an Kinoorgeln und zu Stummfilmen, Tanz und Orgel, Bläser, Chor und Orchester bildeten eine bunte Palette in den vergangenen zehn Jahren.
WIENER ORGELKONZERTE
… ein wertvolles Erbe, das von Idealisten über Jahre getragen wird, bis auch sie die Stafette wieder übergeben. Ein Stück Wien.